Leben

13.07.2012 10:56

 

Weil die Liebe im Wesen ist, wie das Fließen im Regen, kann ich sein.

Weil eine Welt im Flügelschlag des schillernden Schmetterlings eine Sturmböe bereithält,
kann ich sein.

Weil ein Blick viel mehr ist als aufeinander treffendes Licht, kann ich sein.

Weil Zauberworte wirkliche Gestalt haben und ihre Kraft unermesslich alt uns bewahrt vor schwingenden Wut-Wortklingen, auch deshalb kann ich sein.

Und in allem hält mich das Wunder im Leben, zieht mich in die Lüfte und lässt mich über Abgründe und messerscharfe Selbstzweifelfelsen schweben.
Durch die kleinen Dinge, Düfte und Stimmen, die lieblich zwischen gehetzten Momenten Liebeslieder an das Leben singen.

Weil das Gehen in eine Richtung mich dem Verstehen etwas näher rückt,

weil der Klang einer angeschlagenen Seele mich zu Tränen rührt und dann ganz sachte auch mich ergreift, berührt und mich zum schwingen bringt,

weil die Freude am Vergangenen noch so viel größer ist als die Sorge vor dem morgendlichen Erwachen, deshalb bin ich.

Und in allem hält mich das Wunder im Leben, zieht mich in die Lüfte und lässt mich über Abgründe und messerscharfe Selbstzweifelfelsen schweben.
Durch die kleinen Dinge, Düfte und Stimmen, die lieblich zwischen gehetzten Momenten Liebeslieder an das Leben singen.

Im leise säuselnden Wind, in der Weite, wo die Wolken und Sehnsuchtsformen sind,

im Dunkeln und Schatten, im unbestimmten außerhalb liegenden und in der Nacht unter der Mondsichel untergebracht,

in der Musik, dem Klang des Lebens, der uns umgebenden Weite, die vieles bereit und noch mehr verborgen hält,

in dem Wort, das nicht in Sinnen erfasst wird, sondern von Innen gelebt uns zu Liebenden erhebt,

in der Vielfalt der Gedanken und der Unendlichkeit der Gedankenlosigkeit,

in den Steinen, die gestapelt sich gen Himmel richten und im Wasser, das sie umspült, weit in die Ferne trägt, lebt,

in der Tiefe auf dem Grund eines Brunnens, mit Erinnerungsringen in Steinformationen und leuchtend roten Markierungen, in denen wir uns begegnet sind,

in der Spieluhr, die immer ein wenig Kindheit in sich birgt, ein bisschen von dem, was meine klaren unbedeckten Augen in der Welt sahen,

in den erweckten Träumen vieler versäumter Realitäten, in der Welt der Schlaflosen, die an der Himmelslotterie nach erneutem Schicksalslosen bitten,

in allem was lebt und lebte und was in Bewegung gerät, wenn ein Neugeborenes seine Augenlider erhebt,

im Ganzen überall dort wo Gedanken und Erinnerungen leben und das Lied noch spielt, das wir Leben nennen, überall dort werde ich sein.

Und in diese Weite zu tragen halten mich die Leben in Gedanken, im Schweben einer Erinnerung die ewig verbleibende Verbundenheit beweist und mich mal dort mal dort von Ort zu Ort und überall zugleich ein Funken sein lässt.